Liebe Radreisende,
heute starteten wir in den vorletzten Tag unserer Befahrung. Von Goslar fuhren wir nach Torfhaus. Von dort aus sind wir eine steinige und steile Strecke hoch zum Brocken gefahren. Am Brockenplateau hatten wir in 1142 Meter Höhe eine atemberaubende Sicht auf die umliegende Landschaft. Da es heute nur leicht bewölkt war und immer wieder die Sonne durch die Wolkendecke brach, konnten wir vom Plateau die Aussicht nach dem anstregenden Anstieg genießen.
Den Brocken haben wir als Highlight unsere heutigen Etappe ausgewählt, weil der Gipfel seit dem Bau der Mauer militärisches Sperrgebiet war. Nach dem Fall der Mauer erzwangen 6.000 Demonstranten die Öffnung des Gipfels für die Allgemeinheit.
Vom höchsten Berg im Norden Deutschlands ging es dann über eine asphaltierte Straße wieder schnell bergab nach Schierke, einem Stadtteil Wernigerodes. Von hier aus unternahmen wir einen Abstecher zur Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn, die direkt neben der Bundesautobahn A 2 liegt.
Auf dem Gelände der Grenzübergangsanlage machten wir eine Führung und konnten vom Kontrollturm aus einen Überlick über die Größe der Grenzanlage bekommen. Die Gedenkstätte Marienborn ist ein Synonym für eine Grenze, die nicht nur Deutsche von Deutschen trennte, sondern auch Europa spaltete. Die am 1. Juli 1945 errichtete Alliierte Kontrollstelle entwickelte sich im Verlauf des Kalten Krieges zur größten und bedeutendsten Grenzübergangsstelle an der ehemaligen innerdeutschen Grenze.
Danach ging es weiter nach Ferropolis. Wir besichtigten das Freilichtmuseum und die Veranstaltungsarena auf der Halbinsel des ehemaligen Geländes des Braunkohletagebaus, dabei war die Größe der Fördermaschine äußerst beachtlich.
Die heutige Etappe endete in der Lutherstadt Wittenberg. Hier erkundeten wir noch die Stadt mit ihren vielen historischen Gebäuden und fielen am Ende des Tages erschöpft in unsere Hotelbetten.
Morgen geht es in Richtung Hauptstadt! Das Ziel rückt näher!